Bulletin
Kostümfilm am Abgrund: Une Vie
Das Kino der Erzählungen von gefährdeter persönlicher Identität und Integrität ist vital: Stéphane Brizé steht da in einer Reihe mit Loach, Dardenne, Mungiu oder Farhadi.
Das Kino der Erzählungen von gefährdeter persönlicher Identität und Integrität ist vital: Stéphane Brizé steht da in einer Reihe mit Loach, Dardenne, Mungiu oder Farhadi.
Was sind wir Kinobesucher denn anderes als Voyeure? Im Blick hinter die Kulissen hat immer schon ein besonderes Vergnügen gelegen.
Andres Veiel entdeckt in seinem neuen Dokumentarfilm Beuys wieder: «Mit dem Mauerfall verloren Beuys’ Ideenräume an Leuchtkraft, zurück blieben sein Fett und Filz in zahlreichen Museen, die auf Kunstmärkten zu immer höheren Preisen gehandelt wurden.»
Eine Mischung aus Thriller, Politdrama und Farce. In der Enge eines Polizeiwagens werden die gesellschaftlichen und politischen Verwerfungen der ägyptischen Gesellschaft greifbar.
Im Mittelpunkt von Peyons Drama steckt ein unlösbares Dilemma, das am moralischen Zwiespalt eines Aussenstehenden gespiegelt wird.
Marx und seine Theorien sind wieder aktuell. Dass ihm Raoul Peck ein Porträt widmet, erstaunt nicht. Doch dass er dabei Revoluzzerpathos mit behäbiger deutscher Literaturverfilmungsaura mischt, überrascht.
Park Chan-wook spielt virtuos mit Genres, Stilen und Zitaten. Ein sinnlich-geistreiches Vergnügen.
Zwei Filme, die je um eine mit sich selbst beschäftigte Figur kreisen. Mal gelungen, mal weniger. Eine vergleichende Doppelkritik.
Was an diesem Film verstört, ist nicht sein hehres, notwendiges und offen zur Schau gestelltes Anliegen, sondern die dramaturgischen Mittel, die er für diesen Zweck verwendet.
Jim Jarmuschs Hommage an «The greatest rock 'n' roll band ever», The Stooges. Dank Iggy Pops Charisma und Erzähltalent ein unterhaltsamer Musikdokfilm.
Mit seinem neusten Dokumentarfilm setzt Raoul Peck dem afroamerikanischen Schriftsteller James Baldwin ein faszinierendes Denkmal – und legt zugleich eine messerscharfe Analyse des Rassimus in den USA vor.
A United Kingdom gehört zum «Kino der Empörung» und bezieht eine klare Position zu der rassistischen Politik des Commonwealth.
Dennoch bleibt eine Irritation, weil der Film in der Darstellung der afrikanischen Kultur auf Szenarien und Bildtraditionen zurückgreift, die in die Geschichte des kolonialistischen Abenteuerfilms zurückweisen.