Kino
Closing Time
Die Welt wird erst sichtbar im Blick aufs Detail. Nicole Vögele begibt sich auf die Spuren Tsai Ming-liangs. Ihr Dokumentarfilm über das gegenwärtige Taiwan sucht nach dem Punkt, an dem die Zeichen aufhören zu arbeiten.
Die Welt wird erst sichtbar im Blick aufs Detail. Nicole Vögele begibt sich auf die Spuren Tsai Ming-liangs. Ihr Dokumentarfilm über das gegenwärtige Taiwan sucht nach dem Punkt, an dem die Zeichen aufhören zu arbeiten.
In Captain Marvel, dem neuesten Beitrag zur aktuell erfolgreischsten Blockbusterserie, gleiten die erzählerischen Puzzleteile wie stets geschmeidig ineinander. Leider verrät der Film damit gerade das, was Blockbuster erst sehenswert macht.
Elsa Amiel Erstling über eine Bodybuilderin mit bizzar-männlichen Muskelbergen, die auf dem Höhepunkt ihrer Karriere überraschend mit ihrer Mutterrolle konfrontiert wird, lädt ein genau hinzusehen.
Ali Abbasi ist mit Gräns eine verwegene Mischung aus düsterem Krimi, ungewöhnlicher Romanze und schwedischer Mythologie gelungen. Er überschreitet damit wie seine Protagonistin in vieler Hinsicht eine Grenze. Der Film gewährt uns einen ganz eigentümlichen, fragenden Blick auf die Welt und das, was möglich wäre. In Cannes gewann er den ersten Preis in einer Sektion, die deshalb treffender nicht heissen könnte: «Un Certain Regard».
Das dunkle Herz der alten Bundesrepublik Deutschland schlägt auf St. Pauli. Fatih Akins Der goldene Handschuh kultiviert grobschlächtige Geschmacklosigkeiten – aber das spricht keineswegs gegen den Film.
Sinan möchte Dichter werden. Doch die Welt hat nicht auf ihn gewartet. Gekonnt verschränkt Nuri Bilge Ceylan den Bildungsroman des 19. mit der Ästhetik des 21. Jahrhunderts.
Barry Jenkins’ Nachfolgeprojekt zum Oscargewinner Moonlight funktioniert wie ein Jazzstück.
Eine Frau meint es gut, verliert dabei jedes Mass und wird zur Gefahr. Ein kleiner, beklemmender Film mit einer grossen Maggie Gyllenhaal.
Der grösste Albtraum einer atheistischen Feministin wird wahr. Und mit treffsicheren Pointen werden Selbstgewissheiten auf den Kopf gestellt. Oder vom Kopf auf die Füsse.
Im Spiegel der Coiffeuse Anna Tschannen schauen vier Obdachlose nicht nur auf ihre neue Frisur, sondern betrachten auch sich und ihr Leben. Der Dokumentarfilm von Matthias Affolter hält damit auch uns und unserem Umgang mit Menschen in Not einen Spiegel vor.
Das Leben in der ländlichen Idylle ändert sich für Pauline. Das ist grandios anzuschauen, aber indem der Film uns alles ausbuchstabiert, schadet er sich selbst.