Kino
The Salesman / Forushande
Welche Auswirkungen ein repressives Gesellschaftssystem auf den Alltag der Bevölkerung hat, zeigt Asghar Farhadi ein weiteres Mal in einem meisterhaft konstruierten Beziehungsdrama.
Welche Auswirkungen ein repressives Gesellschaftssystem auf den Alltag der Bevölkerung hat, zeigt Asghar Farhadi ein weiteres Mal in einem meisterhaft konstruierten Beziehungsdrama.
Mendonça Filho stellt mit seinem Film der brasilianischen Gesellschaft eine präzise Diagnose und lässt seine Protagonistin Clara für das Recht auf Erinnerung kämpfen.
Whit Stillman schenkt uns mit seiner hervorragenden Jane-Austen-Adaption einen der lustigsten Filme des Jahres: romantische Intrigen, eine vorzüglich durchtriebene Hauptfigur, Dialoge wie Messerstiche und den besten Idioten der jüngeren Filmgeschichte.
Für seinen neuesten Film hat sich Xavier Dolan ein Theaterstück vorgenommen, von dem manch einer die Finger gelassen hätte. Das Wagnis gelingt auf der ganzen Linie.
Tom Ford konstruiert einen düsteren Thriller, dessen elaborierte Fallen die Zuschauer im Idealfall nicht allzu schnell durchschauen.
Der Busfahrer Paterson lebt im gleichnamigen, etwas verschlafenen Ort und schreibt Gedichte. Um seine dichtende Hauptfigur baut Jim Jarmusch selbst ein lyrisches Gebilde aus Repetition und Variation. Ein Gedicht von einem Film.
André Téchiné erzählt eine vibrierende Liebesgeschichte zweier Siebzehnjähriger, ein Coming-of-Age und Coming-out, in dem Kacey Mottet Klein und Corentin Fila mit nichts zurückhalten und ganz einfach glänzen.
Ken Loach hat nach seinem letzten Film nochmals einen letzten Film gemacht und ist damit ganz zu seinen Anfängen zurückgekehrt: zu einem engagierten Film, der an die Menschlichkeit appelliert.
Wenn Sie über die Grosswildjäger in Ulrich Seidls neuestem Werk den Kopf schütteln, dann stellt sich doch die Frage, inwieweit dies auch der Filmemacher tut oder ob er umgekehrt eine Komplizenschaft mit den Neokolonialisten eingeht. Ein visuell-intellektuelles Vexierspiel.
Kunst und Politik sind bei Ken Loach untrennbar miteinander verbunden. Er macht auch mit fast 80 Jahren sozial engagierte Filme, die bewegen. Ein Interview zu I, Daniel Blake, mit dem er die Palme d'Or in Cannes gewonnen hat.
Während in der Nachkriegszeit die Mutter als wichtigster emotionaler Halt des Kindes galt und inszeniert wurde, gibt es heute auch immer mehr Väter, die Anteil an dieser Rolle haben wollen. Gerade auch für die Entwicklung der Tochter wird die neue Väterlichkeit begrüsst. Doch das aktuelle Kino zeigt auch, welche Schwierigkeiten dieses Kümmern birgt. (nur im Print)
Während die Mütter und die Väter im Lauf der Jahre auch im Kino vom elterlichen Sockel gestossen wurden und sich dem Wandel der Zeit beugen mussten, blieb die Rolle der Geschwister erstaunlich unverändert. Dabei sind es doch ausgerechnet die Brüder und Schwestern, die uns am längsten durchs Leben begleiten. (nur im Print)
Vor 500 Jahren erschien mit Thomas Morus’ «Utopia» die erste literarische Utopie. Seither haben Utopisten auf der ganzen Welt unzählige Entwürfe alternativer Gesellschaftsordnungen vorgelegt. Wie aber sieht es damit im Film aus?
Maggie Cheung, die Grande Dame des Hongkongkinos, mag kein typischer Kinovamp sein; Regisseur Olivier Assayas ist dennoch ihren Reizen erlegen und hat ihr Irma Vep auf den Leib geschrieben. Darin zieht sie der Femme fatale sanft die Zähne.
Im Zentrum des auffälligen Gebäudes am Löwenplatz in Luzern steht eine Wendeltreppe. Sie verbindet den Eingangsbereich mit dem grossen Rundgemälde im Obergeschoss. Und sie führt ins Souterrain, wo sich fünf Kinosäle befinden.