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Philippstadelmaier

Philipp Stadelmaier

Philipp Stadelmaier entdeckt das Kino über die französische Cinephilie. Er lebt in Frankfurt und Paris und schreibt seit 2012 als Filmkritiker für die Süddeutsche Zeitung sowie eine Doktorarbeit zu Godards «Histoire(s) du cinéma» und Serge Daney. Neben Essays zu Haneke, Albert Serra und Antoni Tapiès sind von ihm zuletzt im Verbrecherverlag «Die mittleren Regionen» erschienen, ein Tagebuch-Essay über Meinung und Terror, in dem er Filme von Ferrara, Pasolini und Beauvois sowie Sorkins «The Newsroom» streift. Ansonsten mag er Lubitsch, Mizoguchi, Hawks, Fellini, Eustache, Will Ferrell, den späten Tarantino, «Mad Men», Khavn de la Cruz, Queer Cinema, alles von Yoshida, einen einzigen Film von Nolan, und, ganz besonders, das Meer.

Artikel dieser Autor:in

Essay

25. Apr. 2016

Sans auteurs

In Les sauteurs filmt ein Migrant die Situation vor der spanischen Enklave Melilla und macht damit vor allem klar, dass ein abgeschottetes Europa ein Europa ohne Lust auf Bilder, auf Kino ist. Das Kino von morgen ist damit nicht mehr eines der europäischen ­«auteurs», sondern der «sauteurs» – der Springenden, der Migranten.

Kino

07. März 2016

Son of Saul

Son of Saul erzählt Dinge über Ausschwitz, die man zwar gewusst, aber noch nie gehört oder gesehen hat. Saul Ausländer ist Mitglied des Sonderkommandos in Ausschwitz, 1944. Eines Tages vermutet er unter den Leichen in der Gaskammer jene seines Sohnes und macht sich auf die Suche nach einem Rabbi, um ihn zu beerdigen.

Kino

07. März 2016

Francofonia

Einen ebenso ironischen wie ernsten Gestus gibt und inszeniert sich der Regisseur und Künstler Alexander Sokurow selbst in Francofonia. Der Film ist also eine grosse visite guidée: durch den Louvre, aber auch durch das Museum der Geschichte. Der Führer heisst Sokurow.

Bulletin

17. Jan. 2016

Gnadenloses Scheitern: La loi du marché

Stéphane Brizé zeigt in La loi du marché die Absurdität der Autoritäten und damit ihren Ruin. Alles wird hier dem Gesetz des Marktes unterworfen, und alle sind zum Scheitern verurteilt.

Kino

16. Dez. 2015

Louder Than Bombs

In einer einzigen Hinsicht ist Louder Than Bombs tatsächlich gelungen: Joachim Trier hat es endlich geschafft, Norwegen zu verlassen. Denn das war es, was die Figuren seiner ersten beiden dort gedrehten Filme, sich ihrer Privilegien überbewusste Osloer Mittelschichtswohlstandskinder, immer wieder predigten: Endlich raus aus dem beschaulichen Oslo!

Kino

11. Dez. 2015

Macbeth

Die bisher bekanntesten Adaptionen von Shakespeares «Macbeth» stammen von Orson Welles (1948) und Roman Polanski (1971), insoweit sie persönliche Aneignungen sind. Justin Kurzels Macbeth ist bei aller Texttreue keine «Adaption». Ebenso hätte ein Comic von Marvel oder DC ein Minimum an Content bieten können – aber warum nicht auch Shakespeare.

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