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Philipp Brunner

Von meinem ersten Kinobesuch weiss ich nur noch, dass er im Dorfkino Rex im aargauischen Wildegg stattfand. Die Leidenschaft für Film kam später und, wie bei vielen anderen, durch das Fernsehen. Heute bin ich Dozent für Filmanalyse, kuratiere die Videothek am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich und schreibe Kritiken. Für grosse Kisten kann ich mich genauso begeistern wie für kleine Juwelen. In letzter Zeit entdecke ich besonders Filme der leisen, präzisen und sinnlichen Töne, die ihrem Publikum genug Raum für eigene Gedanken und Gefühle lassen.

Was ich aus meiner Kindheit mitgenommen habe: Manches kann ich immer wieder sehen. In meiner filmischen Hausapotheke befinden sich daher Serien wie «Emergency Room» oder «Six Feet Under», chick flicks wie In Her Shoes, hie und da ein Knaller mit Dwayne Johnson oder Mark Wahlberg, Andrew Haighs «Weekend» und André Téchinés «Quand on a 17 ans», besonders aber Matthew Warchus' «Pride» und Duncan Tuckers «Transamerica». Und es könnte gut sein, dass vor kurzem Jean-Marc Vallées «Sharp Objects» hinzugekommen ist.

Artikel dieser Autor:in

Kino

30. Sep. 2019

Grâce à Dieu

Irritierend additiv verknüpft François Ozon drei Fallbeispiele zu einem Panorama des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Dennoch beeindruckt der Mut dieser filmischen Anklageschrift.

Kino

05. Feb. 2019

The Kindergarten Teacher

Eine Frau meint es gut, verliert dabei jedes Mass und wird zur Gefahr. Ein kleiner, beklemmender Film mit einer grossen Maggie Gyllenhaal.

Kino

03. Dez. 2018

Widows

Steve McQueen hätte ein gewöhnliches Heist-Movie drehen können. Stattdessen füllt er das althergebrachte Gefäss radikal neu und erzählt eine bittere Geschichte über Männer und ihre Frauen.

Kino

14. Aug. 2018

Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot

Wie einer, der ganz unten angekommen ist, sich langsam wieder aufrappelt: Gus Van Sants feinfühliges Porträt über den amerikanischen Cartoonisten John Callahan.

Kritik

22. Mai 2018

Poetisch und politisch: Christian Petzolds Transit

Erneut nimmt sich Christian Petzold eines Stoffs aus dem Zweiten Weltkrieg an – um ihn auf ganz eigene Weise mit der Gegenwart in Bezug zu setzen. Entstanden ist eine schwebende Begegnung von Gestern und Heute, deren emotionale Stimmigkeit in ihrer Stille liegt.

Kino

14. März 2018

Les gardiennes

Zu schön, um wahr zu sein. Xavier Beauvois möchte eine Geschichte über den Ersten Weltkrieg erzählen und darüber, wie die Frauen jene Lücke schliessen mussten, die die Männer hinterliessen. Beides gelingt ihm nicht.

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