Filmbulletin Print Logo
The Wicker Man 1973 Szene 3 scaled
Bild: © StudioCanal

Verspäteter Kult auf Deutsch

Puritanisches Christentum gegen heidnische Riten: The Wicker Man ist ein Unikat, ein film maudit, in dem der Schrecken in einer sommerlichen Landschaft angesiedelt ist.

Text: Frank Arnold / 11. Aug. 2022

Immer wieder klingen die Bewohner:innen ihre fröhlichen Lieder an – The Wicker Man ist ein Film zwischen dokumentarischer Nüchternheit und Camp (die Frisur von Christopher Lee!).

In deutsche Kinos (oder ins Fernsehen) hat er es nie geschafft. Für die jetzt erschienene Edition wurde er (in der Final-Cut-Version) erstmals deutsch synchronisiert und durch ein Statement zu seinen pop-kulturellen Nachwirkungen ergänzt. Wer sich für den Audiokommentar und weitere Extras interessiert, muss allerdings auf die englische 40th Anniversary Edition desselben Anbieters zurückgreifen. Die enthält zudem den Soundtrack (Ohrwurmqualität).

The Wicker Man von Robin Hardy, GB 1973, zwei Blu-ray, Studiocanal, CHF 20 / EUR 14

Dieser Artikel ist in der Printausgabe Nr. 4/2022 erschienen. Stöbern Sie in unserem Ausgabenarchiv.

Weitere Empfehlungen

Kurz belichtet

10. Aug. 2022

Kompakter gehts nicht

Informationen zu einzelnen Filmen findet man viele im Netz, Zusammenhänge schon weniger. Eine neue Buchreihe verspricht, diese herzustellen.

Kurz belichtet

05. Okt. 2022

Kinoplakate

«Da meine Honorare weit über dem Durchschnitt lagen, wurde ich nur zu Spitzenfilmen herange-zogen», resümierte Josef Fenneker 1947. Was auf den ersten Blick etwas überheblich klingen mag, hat durchaus seine Berechtigung.

Kurz belichtet

05. März 2016

Träumerische Schnittmengen

In dem Album «Pour en finir avec le cinéma» des französischen Comic-Künstlers Blutch trägt die Cinephilie eine ausgesprochen hässliche Fratze. Blutchs Beschäftigung mit dem Kino findet auf einer offenkundigen Ebene der Zitate und Verweise, aber auch auf einer verborgenen, strukturellen statt. Das verbindet ihn mit seinem italienischen Kollegen Lorenzo Mattotti. Die Arbeiten der Comic-Künstler umkreisen das Kino, verbinden sich mit ihm zugleich vage und konkret.