Die Prämisse ist in The Monkey schon in den ersten Minuten ausgelegt: Jedes Mal, wenn ein Vintage-Spielzeugaffe (auf Englisch nennt man solche Drehorgelaffen ominös-doppeldeutig «organ grinders») an seinem Schlüssel im Rücken aufgezogen wird und anschliessend mit dem mechanischen Arm zu trommeln beginnt, geschieht ein Unglück. Missgeschicke, die mit ihrem komödiantischen Ausmass an die Horror-Comics der Fünfzigerjahre erinnern: Gasherde entzünden sich und verkohlen Gesichter, Pfeile lösen sich und bohren sich durch Organe, es wird totgetrampelt und zerquetscht, und so weiter.
Wer mit dieser Prämisse nicht warm wird, gehört wahrscheinlich nicht zu den unzähligen begeisterten Fans Stephen Kings, auf dessen Kurzgeschichte «The Monkey» Osgood Perkins’ (Longlegs) Filmadaption basiert. Verfilmungen von King-Vorlagen gibt es zuhauf; Perkins ist es jedoch besser als den meisten gelungen, die Rasanz und den Humor auf die Kinoleinwand zu bringen. Das ist nicht zuletzt dem grossartigen Production Design zu verdanken. Der Spielzeugaffe ist geradezu ikonisch, die Figuren bewegen sich durch eine wunderschöne Vintage-Welt, die auf wundersame Weise gleichzeitig heute und damals zu spielen scheint – und damit Freunde von Achtziger-Horrorfilmen glücklich macht. (Was ihnen weniger Freude bereiten dürfte: Der Film setzt bei vielen seiner sonst geistreich inszenierten Horrorszenen auf sichtbar computergenerierte statt auf praktische Effekte.)

Perkins dichtet seiner Vorlage auch nicht allzu viel Sentimentalität oder eine deplatzierte Lovestory hinzu. Themen, die schon in Kings Geschichte bloss im Hintergrund mitschwingen, sind eher subtil angedeutet. Die Schuld und Akzeptanz im Angesicht unbegreiflicher Schicksalsschläge etwa. In der Geschichte wählt das mechanisierte Spielzeug seine Opfer zufällig – diesen kosmischen Horror eines ungerechten und undurchschaubaren Schicksals kennt man nur allzu gut.
Vor allem aber traut sich The Monkey, schwarzhumorig zu sein. Bis zum bitter-blutigen Ende. Während das vielbeschworene Horror-Revival unserer Tage oft um tiefschürfende Themen konstruiert ist, stehen hier erfrischenderweise Spass und Exzess im Vordergrund.