Filmbulletin Print Logo
A72572 AF C9 F1 47 D9 B692 7924081 DB0 D8

Kompakter gehts nicht

Informationen zu einzelnen Filmen findet man viele im Netz, Zusammenhänge schon weniger. Eine neue Buchreihe verspricht, diese herzustellen.

Text: Frank Arnold / 10. Aug. 2022

Hundert Jahre nationaler Filmgeschichte auf nicht sehr viel mehr Seiten zu entfalten, ist ein entsprechend ambitioniertes Unterfangen. Stefan Kramer gelingt es, für die Filmproduktion in China einen Kontext zu umreissen, der vor allem in der politischen Entwicklung des Landes verortet ist, aber auch die unterschiedlichen Zuschauer:innen (Bürgertum in den Städten, weitgehend illiterate Landbevölkerung) berücksichtigt.

Nach der kommunistischen Machtübernahme 1949 finden Filme, eingestuft als «das erste Instrument, mit dem die Befreiungsgeschichten erzählt werden sollen», mit «mittleren Charakteren», die zwischen den schematisch gezeichneten Figuren des Guten und des Bösen stehen, dennoch zu einer gewissen Ambivalenz und Individualität.

Komplexer ist die japanische Filmgeschichte mit ihren konkurrierenden privaten Produktions-firmen. Hier hätte man gerne mehr über den Kontext erfahren, Kayo Adachi-Rabe fokussiert sich stattdessen auf die Filme der grossen Filmemacher, weiss aber immerhin deren stilistische Eigenheiten herauszuheben.

Filmgeschichte kompakt, Kayo Adachi-Rabe: «Der japanische Film». 125 S.; Stefan Kramer: «Der chinesische Film». 149 S., edition text + kritik, München, CHF 23 / EUR 19

Weitere Empfehlungen

Kurz belichtet

10. Aug. 2022

Unendliche Geschichte II

Hätte der Marvel-Verlag alle seine geplanten Filmprojekte realisiert, wäre das Marvel Cinematic Universe (MCU) bereits in den 1980ern entstanden. Doch Pläne für Filme wie Black Panther mit Wesley Snipes, Brigitte Nielsen als She-Hulk oder Dr. Strange unter der möglichen Regie von Francis Ford Coppola (!) wurden nie umgesetzt.

Kurz belichtet

11. Aug. 2022

Verspäteter Kult auf Deutsch

Puritanisches Christentum gegen heidnische Riten: The Wicker Man ist ein Unikat, ein film maudit, in dem der Schrecken in einer sommerlichen Landschaft angesiedelt ist.

Kurz belichtet

05. Okt. 2022

Kinoplakate

«Da meine Honorare weit über dem Durchschnitt lagen, wurde ich nur zu Spitzenfilmen herange-zogen», resümierte Josef Fenneker 1947. Was auf den ersten Blick etwas überheblich klingen mag, hat durchaus seine Berechtigung.