Ein Schiffbrüchiger, der in der Nacht zuvor von riesigen Wellen angeschwemmt wurde, wacht erst auf, als sich eine Krabbe in sein weisses Hosenbein verirrt. Indem uns der niederländische Animationsfilmer Michael Dudok de Wit den gestrandeten Mann relativ klein in der unteren Hälfte einer komplett sandfarbigen Halbtotale zeigt, etabliert er die Körpersprache als zentrales Ausdrucksmittel seines dialoglosen Zeichentrickfilms La tortue rouge. Im Zentrum steht denn auch die Beziehung zur Natur, das Einschwingen auf den Rhythmus der Insel, deren Gleichgültigkeit gegenüber dem Menschen. Wie schon in seinen Kurzfilmen Le moine et le poisson (1994) und Father and Daughter (2000) vermittelt Dudok de Wit Gefühle auch hier lieber anhand von Körpersprache, Bildkomposition und Beleuchtung.
Vielschichtige Einfachheit
Im Zentrum von La tortue rouge steht die Beziehung zur Natur, das Einschwingen auf den Rhythmus einer Insel, deren Gleichgültigkeit gegenüber dem Menschen. Oswald Iten analysiert den eindrücklichen Zeichenstil von Michael Dudok de Wit in einem Videoessay.
 
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