Seit über fünfzig Jahren nähert sich Marco Bellocchio in seinen Filmen mit aller Leidenschaft dem Politischen über das Persönliche. Dabei mag die Karriere des 1939 in einer kleinen norditalienischen Provinz geborenen Regisseurs auf internationaler Ebene stets im Schatten der seines bilderstürmenden Zeitgenossen Bernardo Bertolucci gestanden haben. Dennoch zeugt auch das Œuvre Bellocchios – von se…
«Meine Filme spiegeln immer auch einen Teil meiner Seele wider.»
Das Britisch Film Institut (BFI) in London widmet dem grossen Nonkonformisten des italienischen Kinos derzeit eine umfassende Retrospektive, die dazu einlädt, nicht nur die privaten und gesellschaftskritischen Zusammenhänge im Werk Bellocchios zu erforschen sondern darüber hinaus auch die beachtliche Bandbreite an Stilen und Formen zu entdecken, mit der sich der Regisseur seit jeher jeglicher Kategorisierung zu entsagen versteht.